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Bipolare Störung – Beziehungen, Familie und Freunde

Das Buch „Die Bipolare Störung überwinden“ von John D. Preston widmet sich auch den Auswirkungen der bipolaren Störung auf zwischenmenschliche Beziehungen. Es bietet Ratschläge und Strategien für den Umgang mit Beziehungsdynamiken, einschließlich Partnerschaften, Freundschaften und Familie. Es enthält auch Informationen für Angehörige und wie sie Unterstützung bieten können.

Die Beziehungsdynamik ist ein wichtiger Aspekt bei der Bewältigung der bipolaren Störung, da sie sowohl Auswirkungen auf romantische Partnerschaften als auch auf Freundschaften und familiäre Beziehungen haben kann.

Hier sind paar Informationen aus dem Buch über Beziehungsdynamik:

  1. Kommunikation: Offene und ehrliche Kommunikation ist entscheidend für das Verständnis und die Unterstützung in Beziehungen. Menschen mit bipolarer Störung sollten ihre Erkrankung mit ihren Partnern, Familienmitgliedern und engen Freunden besprechen. Es ist wichtig, über Symptome, Behandlungspläne und individuelle Bedürfnisse zu sprechen. Gleichzeitig sollten auch Angehörige ihre Bedenken und Bedürfnisse äußern können.
  2. Unterstützungssystem: Es kann hilfreich sein, ein starkes Unterstützungssystem aufzubauen, das aus Familienmitgliedern, Freunden oder Selbsthilfegruppen besteht. Ein solches Netzwerk kann sowohl den Menschen mit bipolarer Störung als auch den Angehörigen Unterstützung, Verständnis und Ressourcen bieten.
  3. Grenzen setzen: Es ist wichtig, gesunde Grenzen zu setzen, um die eigene Gesundheit und die Beziehung zu schützen. Dies kann bedeuten, bestimmte Auslöser oder Stressfaktoren zu vermeiden, klare Kommunikationsregeln aufzustellen oder sich Auszeiten für Selbstfürsorge zu nehmen.
  4. Psychoedukation für Angehörige: Es ist hilfreich, dass Angehörige sich über die bipolare Störung informieren und die Symptome, Verläufe und Behandlungsmöglichkeiten verstehen. Dadurch können sie besser mit den Herausforderungen umgehen und ihrem Partner oder Familienmitglied angemessene Unterstützung bieten.
  5. Selbstfürsorge der Angehörigen: Angehörige von Menschen mit bipolarer Störung sollten ihre eigene Selbstfürsorge nicht vernachlässigen. Es ist wichtig, ihre eigenen Bedürfnisse zu erkennen und sich um ihre körperliche und psychische Gesundheit zu kümmern. Unterstützung durch Selbsthilfegruppen oder professionelle Therapeuten kann dabei helfen.
  6. Krisenplan: Das Buch betont die Bedeutung, einen Krisenplan zu entwickeln, der im Falle einer akuten Episode oder eines Rückfalls hilft. Ein Krisenplan kann festlegen, welche Maßnahmen ergriffen werden sollen, wer kontaktiert werden muss und welche Behandlungsoptionen zur Verfügung stehen.

Es ist wichtig anzumerken, dass Beziehungsdynamiken individuell unterschiedlich sind und jeder Mensch und jede Beziehung einzigartig ist. Das Buch „Die Bipolare Störung überwinden“ enthält weitere Informationen, Strategien und Fallbeispiele, um die Beziehungsdynamik besser zu verstehen und gesunde Beziehungen aufrechtzuerhalten.

Es wird empfohlen, professionelle Unterstützung zu suchen, um die spezifischen Bedürfnisse der eigenen Beziehungen zu besprechen.

Konkrete Tipps für die Person mit bipolarer Störung

Hier sind einige konkrete Tipps (nicht aus dem Buch), wie eine Person mit bipolarer Störung den Umgang mit Beziehungen, Familie und Freunden verbessern kann:

  1. Offene Kommunikation: Sprechen Sie offen über Ihre bipolare Störung mit Ihren engen Bezugspersonen. Erklären Sie Ihre Symptome, Bedürfnisse und Grenzen, damit sie ein besseres Verständnis für Ihre Situation entwickeln können. Offene Kommunikation schafft Raum für Unterstützung und Verständnis.
  2. Psychoedukation: Teilen Sie Ressourcen wie Bücher, Artikel oder Websites über bipolare Störung mit Ihren Familienmitgliedern, Partnern und Freunden. Dadurch können sie die Erkrankung besser verstehen und angemessen reagieren.
  3. Selbstmanagement-Strategien teilen: Besprechen Sie Ihre Selbstmanagement-Strategien mit Ihren engen Bezugspersonen. Erklären Sie, welche Strategien Ihnen helfen, Stimmungsschwankungen zu bewältigen, und bitten Sie um deren Unterstützung bei deren Umsetzung. Das schafft ein gemeinsames Verständnis und ermöglicht ihnen, aktiv zur Bewältigung beizutragen.
  4. Umgang mit Stimmungsschwankungen: Identifizieren Sie gemeinsam mit Ihren Bezugspersonen Frühwarnzeichen für Stimmungsschwankungen. Teilen Sie ihnen mit, welche Anzeichen auf eine Episode hindeuten könnten, und erarbeiten Sie gemeinsam Strategien, um diesen entgegenzuwirken. Sie können vereinbaren, wie sie Ihnen in solchen Phasen am besten unterstützen können.
  5. Grenzen setzen: Kommunizieren Sie klar Ihre individuellen Grenzen und Bedürfnisse. Erklären Sie, welche Unterstützung Sie benötigen und wo Ihre persönlichen Grenzen liegen. Gemeinsam können Sie klare Vereinbarungen treffen, um eine gesunde Balance zwischen Nähe und Autonomie zu finden.
  6. Kontinuierliche Selbstfürsorge: Nehmen Sie sich Zeit für Ihre persönliche Selbstfürsorge, um Ihre Gesundheit und Ihr Wohlbefinden zu erhalten. Achten Sie auf ausreichend Schlaf, gesunde Ernährung, regelmäßige Bewegung und Aktivitäten, die Ihnen Freude bereiten. Zeigen Sie Ihren Bezugspersonen, wie wichtig Ihnen Ihre Selbstfürsorge ist, und ermutigen Sie sie, ebenfalls auf ihre eigene Gesundheit zu achten.
  7. Offenheit für Unterstützung: Ermutigen Sie Ihre engen Bezugspersonen, professionelle Unterstützung in Form von Therapie oder Selbsthilfegruppen in Anspruch zu nehmen. Bieten Sie ihnen Ihre Unterstützung an, indem Sie sie zu Terminen begleiten oder bei der Suche nach geeigneten Ressourcen unterstützen. Eine offene Haltung gegenüber Unterstützung signalisiert ihnen, dass Sie ihre eigenen Bedürfnisse ernst nehmen.
  8. Dankbarkeit und Wertschätzung: Zeigen Sie Ihren Bezugspersonen regelmäßig Dankbarkeit und Wertschätzung für ihre Unterstützung und ihr Verständnis. Kleine Gesten der Anerkennung können dazu beitragen, die Beziehung zu stärken und den Zusammenhalt zu fördern.

Konkrete Tipps für Angehörige

Hier sind einige konkrete Tipps, wie Angehörige einer Person mit bipolarer Störung den Umgang mit der Erkrankung verbessern können:

  1. Informieren Sie sich: Lernen Sie so viel wie möglich über bipolare Störung, um die Erkrankung besser zu verstehen. Informieren Sie sich über Symptome, Behandlungsmöglichkeiten und den Umgang mit Stimmungsschwankungen. Dadurch können Sie besser nachvollziehen, was Ihr Angehöriger durchmacht.
  2. Praktische Unterstützung: Bieten Sie praktische Hilfe an, insbesondere während schwieriger Phasen. Das kann Aufgaben im Haushalt, Kinderbetreuung oder Begleitung zu Arztterminen umfassen. Zeigen Sie, dass Sie bereit sind, Ihren Angehörigen in praktischen Belangen zu unterstützen.
  3. Offene Kommunikation: Schaffen Sie einen Raum für offene Kommunikation, in dem Ihr Angehöriger über seine Gefühle und Bedürfnisse sprechen kann. Hören Sie aktiv zu und zeigen Sie Verständnis. Vermeiden Sie Schuldzuweisungen oder Vorwürfe und betonen Sie stattdessen Ihre Bereitschaft, zu helfen.
  4. Grenzen respektieren: Respektieren Sie die Grenzen Ihres Angehörigen und erkennen Sie an, dass er oder sie möglicherweise Zeiten der Ruhe oder Rückzug benötigt. Geben Sie Raum, wenn erforderlich, und drängen Sie nicht auf Interaktionen, wenn Ihr Angehöriger dies nicht wünscht.
  5. Ermutigung zur Behandlung: Ermutigen Sie Ihren Angehörigen, professionelle Hilfe in Anspruch zu nehmen und die Behandlung konsequent zu verfolgen. Bieten Sie Unterstützung bei der Terminvereinbarung, der Begleitung zu Therapiesitzungen oder der Medikamenteneinnahme an. Zeigen Sie Interesse an der Fortschritte und ermutigen Sie zu einem offenen Austausch mit den Behandlungsteams.
  6. Selbstfürsorge: Vergessen Sie nicht, auf Ihre eigene Selbstfürsorge zu achten. Es kann belastend sein, sich um einen Angehörigen mit bipolarer Störung zu kümmern. Sorgen Sie für Auszeiten, pflegen Sie Ihre eigenen Interessen und suchen Sie bei Bedarf Unterstützung durch Selbsthilfegruppen oder Therapie.
  7. Krisenplan erstellen: Gemeinsam mit Ihrem Angehörigen können Sie einen Krisenplan erstellen, der Anzeichen einer sich verschlechternden Stimmungslage oder manischen Episode identifiziert und Schritte zur Bewältigung festlegt. Dies kann den Kontakt zu Therapeuten oder psychiatrischen Einrichtungen beinhalten, um in schwierigen Situationen schnell Unterstützung zu erhalten.

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